Goldgrube Formau am Schlenken

von Gerti Stickler

Aus Hallo Hallein Regionalmagazin - Dezember 2007
In der zum Gemeindegebiet Adnet gehörenden Formau entstand auf dem Almgebiet in den letzten Monaten ein Glasholzpalast mit mehr als 300 qm² Wohnfläche.

Dort wo im Sommer Kühe grasen und sich die bestehenden Häuser harmonisch ins Landschaftsbild einfügen, hat Jane Howell, Flugzeugbesitzerin aus England, ein 3000 qm großes Grundstück mit Altbestand gekauft. In den Salzburger Nachrichten vom 07.September ist zu lesen, dass sie beabsichtige dort ein neues Holzhaus errichten zu lassen. Das alte bestehende Haus war schnell abgerissen, ein Baukran aufgestellt und eine Baugrube von etwa 4 bis 5 Metern Tiefe ausgehoben. Danach entstand auf dem Almgebiet in den letzten Monaten ein Glasholzpalast mit mehr als 300 qm² Wohnfläche. In dieser Villa ist genug Platz für eine Tiefgarage und ein großes Indoorschwimmbad. Jeder hat eben eigene Vorstellungen von einem Holzhaus.

Die Tatsache, dass sich die gesamte Formau, innerhalb eines Wasserschongebietes befindet, dürfte die Gemeinde Adnet nicht weiter stören. Laut Gesetz darf in einem Schongebiet nicht tiefer als 3m gegraben, noch eine Anlage zur Nutzung von Erdwärme errichtet werden. Diese Maßnahmen sind bewilligungspflichtig. Das diese Genehmigungen nicht allein der Bürgermeister erteilen konnte, sondern auch die Zustimmung anderer Behörden notwendig war, ist anzunehmen und das diese vorliegen, ist zu hoffen. Es ist aber sehr verwunderlich und stimmt bedenklich, dass diese Ausnahmebewilligungen für einen Zweitwohnsitz in einem Wasserschongebiet erteilt wurden.

Derzeit wird eine „traumhafte Bauparzelle mit ca. 1500 qm² am Fuße des Schlenkens in äußerst erholsamer Waldlage der Wochenendsiedlung“ in der Formau von einem Immobilienmakler um 320 000 Euro angepriesen, Gerüchten zufolge gibt es bereits einen Käufer. Was wird dort in Zukunft gebaut? Es stellt sich die Frage, was mit der Formau passieren, welchem „Trend“ gefolgt wird. Entwickelt sich die Formau zu einem Ort für Zweitwohnsitze von Millionären, wo Kühe und Wanderer nicht mehr erwünscht sind? G. Stickler



Tief verschneit, winterlich, ruhig und romantisch, Ruhe- und Naherholungsgebiet für Spaziergänger, Wanderer, Tourengänger, so ist die Formau am Schlenken im Gemeindegebiet Adnet weithin bekannt. Doch diese Idylle könnte bald der Vergangenheit angehören. Bild GSti

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