Aus Hallo Das neue Regional Magazin - November 2008

Kiska - KTM - Kronreif - Trunkenpolz Ein Motorrad kehrt zurück

Kiska - KTM - Kronreif„Rutsch rüber“ sagte Ernst Kussin zu dem auf dem Tisch in der Wartehalle des Salzburger Hauptbahnhof liegenden Ernst Kronreif sen. seinerzeit nach dem Krieg.
Ernst Kronreif junior: der Sohn des Motorradvisionärs und "Wirt am Hohlweg" in Hallein Taxach erzählt schmunzelnd von den Erinnerungen an seinen Vater vor dessen Bild (schwarzweiß rechts zu sehen, links Hans Trunkenpolz)

Kronreif & Trunkenpolz Mattighofen-KTM

Text und Bilder Peter Krackowizer.

































Dieser wartete auf das einzige Verkehrsmittel, das in die Nähe von Hallein-Rif fuhr, die „Rote Elektrische“. Ernst Kussin, der auch in Hallein wohnte, kannte „den Moser“ und der war wiederum mit Hans Trunkenpolz bekannt. Trunkenplotz und Moser hatten nämlich eine Firma mit dem Namen „KTM“ in Mattighofen. Ernst Kronreif wohnte bei seiner Tante beim Hohlwegwirt in Rif und bastelte an seinem Monoposto- Rennwagen „Salmuson“, mit der er Skijörings fahren wollte. Trunkenpolz wollte Motorräder bauen und hatte kein Geld, Kronreif hatte Ideen und - seine Tante das Geld. So kam es dann 1954 zur Gründung der Firma „KTM“ - „KTM-Motorfahrzeugbau KG, Kronreif & Trunkenpolz Mattighofen". Vorher bedeutete KTM „Kraftfahrzeuge, Trunkenpolz, Mattighofen“.




Ob Trunkenpolz und Kronreif 1954 jemals daran gedacht hatten, dass aus ihren Kleinmotorrädern einst Automobile werden würden?


im Bild Ernst Kronreif jun.



Ab diesem Zeitpunkt stand neben der Familie die Entwicklungsarbeit, der Vertrieb und das Renngeschäft für KTM im Zentrum des Interesses von Ernst Kronreif sen. In Hallein sorgte Ernst Kronreif als Obmann der Kraftfahrer-Ortsgruppe des ARBÖ Hallein für neuen Schwung. Die Ortsgruppe der Kraftfahrervereinigung wurde am 11. März 1951 wieder aus der Taufe gehoben.

Paris - Wien: wer ist schneller:

Kronreif hatte auch noch eine ganz andere Idee umgesetzt: Paris - Wien: wer ist schneller: die Eisenbahn oder ein 125 cm³-KTM-Kleinmotorrad? Gesagt, getan, das Kleinmotorrad von KTM hatte die Nase um eine kleine Nasenlänge vorne gehabt!

Doch leider verstarb Kronreif bereits im 39. Lebensjahr, am 24. Mai 1960, an einem Krebsleiden. Sein Kompagnon, Hans Trunkenpolz starb nur zwei Jahre später und dessen Sohn Erich, 1989. KTM litt bereits unter massiven Umsatzbrüchen, die 1991 zum Konkurs führten. Nach Übernahme durch ein Konsortium begann man in den 1990er Jahren mit einem Neubeginn und der Erfolg stellte sich wieder ein.

In Gerald Kiska fand der Sanierer von KTM, Stefan Pierer, 1991 die perfekte Kombination von Motorradfreak und innovativem Gestalten. Gerald Kiska leitet heute das größte österreichisches Design Studio, das sich nur wenige Meter vom Stadtgemeindegebiet Hallein, über der Königsseeache in Anif-Niederalm befindet. Und nur ein paar Hundert Meter vom Wohnort von Ernst Kronreif sen. entfernt. So schließt sich wieder der Kreis vom Visionär Kronreif, der einst nach Mattighofen im Innviertel auszog, um Motorräder zu produzieren und Stefan Pierer, der diese KTM-Motorräder wieder in die Heimat Kronreifs zurück brachte, um ihnen hier durch Gerald Kiska einen modernen Design-Schliff zu verleihen.

Ob Trunkenpolz und Kronreif 1954 jemals daran gedacht hatten, dass aus ihren Kleinmotorrädern einst Automobile werden würden? KTM X-BOW heißt das Gefährt, das nun das KTM-Motorradfahrgefühl der zwei Räder auf vier Rädern geben soll, für den Verkehr zugelassen ist und mit Kiska entwickelt wurde.

In der Heimat von Kronreif, ein Motorrad kehrt zurück...






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Alois Frauenhuber, Herausgeber